Das Dilemma sozialer Netzwerke

Ihr lest jetzt einen Gastartikel geschrieben von Thomas W., angestellter bei www.Twago.de. Twago ist eine sehr bekannte Online-Vermittlungsplattform, die Angebot und Nachfrage im „Digitalen Medienbereich“ zusammenführt. Wenn ihr Beispielsweise einen Programmierer für ein geplantes Projekt sucht, könnt ihr dort einen finden. Umgekehrt könnt ihr als fähiger Programmierer, auch ein Projekt finden an dem ihr Teilnehmen könnt.

 

Nun folgt der Artikel! Rege Diskussion zum Thema ist strengstens erwünscht!
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Vor kurzem veröffentlichte der Spiegel ein Portrait über ehemalige iranische Protestierer die trotz unterschiedlicher Herkunft und Ausbildung vieles gemeinsam hatten: Das Verlangen nach Freiheit, weniger Macht des religiösen Staates und die Forderung nach einer echten Demokratie. Über Twitter und Facebook kommunizierten sie und übten mithilfe von Facebook-Gruppen und Websites auch erheblichen Druck auf die westlichen Demokratien aus. 2 Jahre später sind Facebook und Twitter im Iran gesperrt, SMS—Nachrichten werden kontrolliert und Telefongespräche abgehört. Trotz Empörungen von Europas Politikern fordern auch sie ähnliche Maßnahmen.

Die Unruhen in England sind vorerst zu Ende. Die politischen Effekte werden jedoch lange zu spüren sein. So kündigte Premierminister Cameron eine Kontrolle der sozialen Netzwerke in England an : „ Freier Informationsfluss kann für viel Gutes, wie auch für Schlechtes verwendet werden. Und wenn Personen Soziale Medien für Gewalt gebrauchen, müssen wir sie aufhalten“ so Cameron bei einer Sondersitzung des Parlamentes. Diese Aussagen stießen kaum auf Empörung in dem Land, das heute mehr Sicherheitskameras hat als Nordkorea. Doch auch in Deutschland gibt es ähnliche Forderungen. Das hat uns Bundesinnenminister Friedrich vor kurzem bewiesen, als er eine Aufhebung der Anonymität im Internet forderte.

Wie werden soziale Netzwerke, Online-Dienste generell, auf den neuen Druck reagieren? Hier lohnt es sich kurz einen Blick zu Google zu werfen. Nachdem verschiedene Menschenrechtsorganisationen lange Druck auf Google ausgeübt haben, versuchte Google die chinesische Regierung zu einer Auflockerung ihrer Suchergebniszensur zu überreden und schloss nach mehreren chinesischen Attacken, auf ihre Webstruktur, die chinesische Google-Präsenz.

Auf der anderen Seite gibt es auch Unternehmen die sich die Chance auf einen 1-Milliarden-User Markt nicht entgehen lassen wollen und sich dafür moralisch flexibel geben. So zum Beispiel Yahoo, das nach mehreren Berichten den chinesischen Behörden Zugriff zu den Emails des chinesischen Dissidenten Shi Tao gegeben hat, der 2004 verhaftet wurde.

Es gibt unzählige Möglichkeiten wie Facebook, Yahoo und Co. Auf den größer werdenden Druck von Regierungen reagieren können; Kritik von Seiten der Konsumentenschützer ist ohnehin schon vorprogrammiert. So hat Anonymous angekündigt am 5 November 2011 Facebook attackieren zu wollen um den „ illegalen Verkauf von Daten an Regierungen und Firmen zu stoppen.“ Anonymous ignoriert dabei, dass es dabei ( noch nicht ) zum Verkauf von Kontakt/Regisitrierungsdaten gekommen ist, sondern es vor allem bei der Weitergabe von Search-Patterns und Gruppenmitgliedschaften/Likes geht, um die Ads auf Facebook spezifisch auf die User zu zuschneiden. Wenn zum Beispiel jemand Harley Davidson Motorräder als Gruppe „liked“ , ihm Harley-Davidson Werbungen gezeigt werden.

Die Behauptung, dass Facebook Daten an Regierungen weiterverkauft ist auf der anderen Seite sehr Besorgnis erregend. Anonymous könnte mit einem gezielten Angriff auf Facebook einen Beweis für diese Behauptung liefern.

Dies ist ein Gastartikel von Thomas W. von twago.de

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