Neues aus der Datenwolke: nach welchen Kriterien sollte der Anbieter ausgewählt werden?

Cloud Speicher BildDie Cloud ist für die meisten von uns ein ständiger Begleiter. Google Drive, Apple Cloud, Dropbox und wie sie nicht alle heißen. Selbst meine Buchhaltung liegt mittlerweile in der Cloud (Lexoffice). Auch Menschen die Smartphones mit begrenztem Speicherplatz nutzen (soll es noch geben – ja!), kommen ohne den Datenspeicher in der Wolke kaum noch aus. Auf diese Weise werden gemachte Fotos sofort gespeichert und können vom Gerät gelöscht werden. Ihr müsst noch nicht einmal daran denken, das Foto hochzuladen, das erledigt die entsprechende App ganz von selbst. Datenschützer schreien jetzt auf… Fakt ist… das ist allemal komfortabler als alle Fotos regelmäßig, händisch vom Smarpthone auf den Computer zu verfrachten.

In den letzten Jahren ist sehr viel Bewegung in den Markt der Cloud-Anbieter gekommen. War es früher vor allem Pionier Dropbox, der von mir genutzt wurde, gibt es heute eine Reihe von interessanten Alternativen. Wie solltet ihr Euch für den richtigen Dienstleister entscheiden?

Telekom-Kunden kriegen 25 GB kostenlos

Die gute Nachricht: insgesamt ist die Cloud-Nutzung in den letzten Jahren deutlich günstiger geworden, was wohl zum einen auf die niedrigeren Kosten für Speicher, wie auch die größere Konkurrenz auf dem Markt zurückzuführen ist. Ein wichtiges Thema ist natürlich in diesem Zusammenhang die Größe des Speichers, den der Anbieter kostenlos zur Verfügung stellt. Vor einigen Jahren waren es je nach Anbieter zwischen 2 und 5 GB, heute offerieren einige Dienstleister auch 15 GB (Google Drive) oder gar 25 GB – so viel gibt’s bei der MagentaCloud der Telekom, sofern auch ein Vertrag bei dem Anbieter vorhanden ist. Das Verbraucherportal Netzsieger hat sich den Cloud-Service einmal genauer angesehen, hier kommt ihr zum Testbericht. Genauso wichtig ist aber auch, wie sich der Speicherplatz skalieren lässt. Ausgerechnet Dropbox gibt hier kein gutes Beispiel ab, denn wer mit den kostenlosen 2 GB nicht auskommt muss gleich auf ein Premiumkonto mit mindestens einem Terabyte wechseln – der Sprung ist doch ganz schön groß. Ich persönlich bin bei Dropbox allerdings durch zahlreiche Werbeaktionen von früher nach wie vor noch gut mit kostenlosem Speicherplatz eingedeckt.

Unbegrenzter Fotospeicher – kostenlos

Google bietet zudem noch eine echte Besonderheit: wenn Ihr die Bilder Eures Smartphones in hoher Qualität (aber je nach Kamera nicht in originaler Auflösung) über Google Fotos sichert, werden diese nicht dem Cloud Speicher zugerechnet. Einfacher ausgedrückt: Ihr könnt so viele Fotos bei der Dropbox Alternative speichern, wie ihr wollt. Ein besonderer Vorzug liegt auch darin, dass der Client von Google Drive zuletzt ein großes Update erfahren hat. Auf Eurem PC könnt Ihr jetzt jeden beliebigen Ordner sichern und synchronisieren. Es ist also nicht mehr notwendig, dass Ihr die Dateien in einen bestimmten Ordner für den Cloud Speicher verschiebt. Außerdem können so bei verschiedenen Rechnern auch verschiedene Ordner synchronisiert werden.

Cloud Speicher und Sicherheit

Diese Tatsache bringe ich gleich zum nächsten Thema, wenn ihr eine Dropbox Alternative sucht: die benötigte Software. Ihr solltet Euch sicher sein, dass ein Client für Euer Betriebssystem vorhanden ist, welcher die Cloud auch auf dem aktuellen Stand hält. Bei der Telekom Cloud ist das der Fall, die Software steht kostenlos zum Download bereit und wird sowohl für Windows wie auch MacOS angeboten. Weiterhin steht natürlich eine App für Android und iOS zur Verfügung. Dies ist bei den meisten Anbietern auch üblich, einige Anwendungen lassen sich aber wenig intuitiv bedienen. Eventuell sollte dies im Vorfeld getestet werden. Hier kann die Telekom Cloud ebenso punkten wie bei der Sicherheit – dem nächsten wichtigen Thema, wenn es um die Auswahl eines Cloud Speichers geht. Zum einen ist damit natürlich die Sicherheit gegen mögliche Hackangriffe gemeint, die vom Cloud Anbieter in jedem Fall garantiert werden sollte. Ausgerechnet der Branchenprimus Dropbox ist hier in der Vergangenheit durch problematische Datenlecks aufgefallen, auch über die iCloud von Apple werden entsprechende Meldungen laut. Außerdem sollte eine Sicherheit dahingehend gewährleistet werden, dass die Server zuverlässig bereitstehen. Die Telekom Cloud ist hier ein wenig im Vorteil, weil das Rechenzentrum in Deutschland errichtet wurde. Auch beim Thema Datenschutz könnt Ihr Euch hier am sichersten sein, weil auch die deutschen Datenschutzgesetze gelten – und diese vergleichsweise streng sind.

Google und Datenschutz?

Google wurde mit seinem Cloud Speicher Drive hier schon wegen der großen Datenmenge positiv erwähnt, die als Cloud Speicher kostenlos zur Verfügung steht. Dabei solltet ihr aber bedenken, dass der Datenschutz vermutlich von allen Anbietern der schlechteste ist. Google gerät immer wieder in die Kritik, weil Nutzerdaten ausgewertet werden. Auch wenn die Amerikaner ausdrücklich erklären, dass Ihr beispielsweise das Urheberrecht an Euren Fotos nicht verliert, bleibt fraglich, inwiefern Algorithmen die Bildinhalte auswerten und mit anderen Informationen von Euch verknüpfen. Google selbst hat zuletzt in der Vergangenheit damit geworben, wie sehr die eigene Software bereits in der Lage ist, den Inhalt von Bildern zu interpretieren. Dennoch: Ich glaube fast jede Firma bereichert sich an den Daten die sie sammelt. Genauso kann JEDE FIRMA Opfer eines Angriffs werden. Ich erinnere da nur mal kurz an den Totalsausfall im Playstation Network. Abhilfe schafft womöglich eine separate Verschlüsselung (zum Beispiel Boxcryptor). Damit legt ihr eure Daten in einen „Tresor“ den ihr verschlüsseln könnt. Das Programm funktioniert mit vielen großen Cloud-Anbietern und reduziert die Gefahr, dass eure Daten in die falschen Hände kommen könnten.

OneDrive lockt mit Windows-Integration

Insbesondere bei der Reaktionsgeschwindigkeit kann die Kundenbetreuung von Microsoft überzeugen, wenn es einmal Schwierigkeiten mit dem Cloud Speicher OneDrive geben sollte. Die Vorteile des Cloud Dienstes liegen in der guten Skalierbarkeit des Speichers sowie der Tatsache, dass die Anwendung in Microsoft Windows bereits integriert ist. Wenn Ihr sowieso einen Microsoft-Account habt, müsst Ihr Euch für die Cloud nicht einmal registrieren. Aber auch hier ist der Datenschutz womöglich problematisch, weil der Cloud Speicher aus den USA heraus betrieben wird.

Eigene Cloud als sichere Alternative?

Wenn Ihr den vielen großen und kleinen Anbietern nicht so recht über den Weg traut, könnt Ihr euch auch eine private Cloud zulegen. Die einfachste Möglichkeit dafür besteht in einer einfachen Netzwerkfestplatte von einem renommierten Hersteller wie Western Digital. Im Prinzip handelt es sich um einen kleinen Server, der über Euren Router permanent online ist. Eine entsprechende Client-Software oder Apps sorgen dafür, dass die Handhabung einfach möglich ist. Der Nachteil bei dieser einfachen Version: geht die Festplatte kaputt, sind Eure Daten womöglich weg – jedenfalls, wenn sie nicht zusätzlich lokal auf dem PC gespeichert werden. Ein NAS lässt sich mit einer Software wie Owncloud ebenso zu einer privaten Cloud umrüsten. Werden die Dateien auf zwei Festplatten redundant gespeichert, ist auch das Risiko eines Datenverlustes geringer. Dafür müsst Ihr einige Hundert Euro in die Hand nehmen, um ein solches Projekt zu realisieren; von einem kostenlosen Cloud Speicher kann in diesem Zusammenhang nicht mehr die Rede sein. Die eigene Cloud ist auf lange Sicht womöglich günstiger, wenn ein großer Speicherplatz benötigt wird. 1 TB kostet bei den meisten Anbietern immer noch einen dreistelligen Eurobetrag jährlich. Außerdem wird für die private Cloud mit Owncloud auch einiges an Know-how benötigt. Ganz so einfach wie ein Angebot der kommerziellen Cloud-Anbieter ist der eigene Cloud-Speicher nämlich nicht einzurichten.

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Fazit

Auch im Jahr 2017 bietet „Die Cloud“ diverse Vor- und Nachteile. Wer in den Genuss der Vorteile kommen möchte, geht womöglich diverse Sicherheits-/Datenschutzrisiken ein. Es gilt also abzuwägen welche Daten man bereit ist in die Cloud zu verlagern. Man muss ja nicht gleich alles in die Cloud packen. Wer seine Fotos lieber lokal speichert, sollte das eben auch tun. Wie ich das handhabe? Ich fahre mit einer Mischung aus Dropbox und meiner eigenen Cloud über einen Synology Nas. Und ihr so?

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2 Kommentare zu Neues aus der Datenwolke: nach welchen Kriterien sollte der Anbieter ausgewählt werden?

  1. Alex 7. August 2017 um 14:35 #

    Ich habe keine Dropbox. Habe nichts mehr bei Google. Sondern alles bei einem Anbieter. 😛
    *Häkchen setzen bei Kommentar-Abo.

  2. Timo 8. August 2017 um 09:47 #

    Wer dieser besagte Anbieter wohl sein muss, dass du ihm so vertraust? 😀

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